Die CDU-Ratsfraktion fordert Sozialdezernent Ingo Nürnberger auf, kurzfristig Alternativen zu dem elektronischen Anmeldesystem für Kindertagesstätten „Little Bird“ aufzuzeigen. Petra Brinkmann, jugendpolitische Sprecherin der Fraktion: „Das System ist seit 2014 am Netz und hat nie einwandfrei funktioniert. Eltern, Kitas und die Träger müssen sich täglich mit den Unzulänglichkeiten herumschlagen und sind zu recht auf der Palme. Der Dezernent redet aber die Probleme schön.“
Eltern, Kitas und die Träger sind zu recht auf der Palme (Foto: Screenshot) Anmeldeportal schafft mehr Probleme als Lösungen
„Little Bird“ (kleiner Vogel) soll Eltern, Kita-Trägern und der Verwaltung die Anmeldung, Vergabe und Verwaltung von Kinderbetreuungsangeboten erleichtern. Das IT-System schaffe aber keine Entlastung, sondern sei im Gegenteil eine Belastung, schreiben sechs Träger von Kindertageseinrichtungen in einem Brandbrief: „Little Bird ist gescheitert. Unsere Geduld ist am Ende!“
Sozialdezernent Nürnberger ignoriert Beschluss
Das wolle Nürnberger aber offenbar nicht wahr haben, meint Petra Brinkmann. Der Dezernent hat sich über den im Juni im Jugendhilfeausschuss gefassten Beschluss hinweg gesetzt, in der letzten Sitzung Alternativen und ein Ausstiegsszenario mit den rechtlichen Konsequenzen vorzustellen: „Erst als ich darauf bestanden habe, hat er sich zu einer Zusage bequemt.“
Für André Langeworth, CDU-Mitglied im Jungendhilfeausschuss, ist es „vollkommen unverständlich, dass die Verwaltung stur an dem System festhält und es schön redet. Der Politik fehlen zudem jegliche Informationen über Vertragsinhalte und –dauer.
CDU fordert Transparenz
Wir erwarten volle Transparenz.“ Nach Auffassung von Petra Brinkmann ist es zwingend notwendig, Alternativen zu „Little Bird“ zu benennen: „Man kann doch nicht zwanghaft an einem System festhalten, dass keine Entlastung schafft und bei den Beteiligten nur für Ärger und Verdruss sorgt.“