Als „unrealistisch und handwerklich mangelhaft“ bewertet die CDU-Ratsfraktion die Beschlussvorlage von Verkehrsdezernent Martin Adamski für den Umbau der Heeper Straße zwischen Teutoburger Straße und Am Venn.
Heeper Straße: Fakten werden ausgeblendet und die Linkskoalition geht nach dem Motto vor: Irgendwie wird es schon klappen. Das funktioniert nicht. (Foto: Lange) Fraktionschef Ralf Nettelstroth: „Wir kritisieren insbesondere, dass der Straßenquerschnitt weiter verengt werden und in den Kreuzungsbereichen Fahrspuren wegfallen sollen. Dadurch wird der Verkehr auf der gesamten Heeper Straße zum Stillstand gebracht“. Er fordert den Verkehrsdezernenten auf, nachzuarbeiten und „eine vernünftige Planung“ vorzulegen.
Der stellvertretende Bezirksbürgermeister aus Mitte, André Langeworth, verweist darauf, dass derzeit täglich bis zu 18.000 Autos und über 400 Busse die Heeper Straße befahren: „Weil Fahrspuren fehlen werden und es an den Haltestellen keine Bushaltebuchten geben soll, sind Rückstaus programmiert. Wie sollen Feuerwehr und Rettungsdienste da durchkommen?“ Massive Kritik übt Langeworth auch daran, dass 128 Parkplätze wegfallen sollen: „Damit gibt es vor den Geschäften des Einzelhandels quasi keine Parkmöglichkeiten mehr. Die Händler werden das nicht hinnehmen wollen.“
Für Simon Lange, Sprecher Verkehr der CDU-Ratsfraktion, sind die Planungen überholt, weil sich die Voraussetzungen geändert haben. Als Beispiele nennt er die Verkehrsberuhigung im 5. Kanton, die Fahrradstraße Auf dem Langen Kampe und die beabsichtigte Bündelung des Verkehrs aus der Bleichstraße auf die Heeper Straße.
Lange: „Auch die Aufwertung des Lutter-Grünzuges für den Radverkehr wird nicht berücksichtigt. Die CDU setzt sich schon lange für attraktive Fahrradrouten durch die Grünzüge ein, um das Radfahren sicherer zu machen und die Durchgangsstraßen zu entlasten.“
Wieder einmal zeige sich ein genereller Fehler der rot-grün-roten Verkehrspolitik, so Ralf Nettelstroth und Simon Lange:
„Die Heeper Straße, als wichtige Verbindungsachse aus dem Osten der Stadt, wird nur für sich betrachtet und nicht in ein Gesamtkonzept gesetzt. Fakten werden ausgeblendet und man geht nach dem Motto vor: Irgendwie wird es schon klappen. Die Linkskoalition aus SPD, Grünen und Linken sollte sich endlich von dem Wunschdenken befreien, bis 2030 den Autoverkehr um die Hälfte zu reduzieren und zu realistischen Planungen zurückkehren.“
Der Stadtentwicklungsausschuss befasst sich in seiner Sitzung am 24. Oktober mit dem Thema. Die Bezirksvertretung Mitte am Donnerstag. Die Kosten für den Straßenumbau, der ab 2026 erfolgen soll, werden aktuell auf 15,6 Millionen Euro geschätzt.