Wenn die Verwaltung etwas nicht will, dann wird gemauert. „Es grenzt schon an Arbeitsverweigerung, wie sie mit dem Beschluss umgehen, ein Vermarktungskonzept für die Notfalldose zu entwickeln“, kritisierte CDU-Fraktionsgeschäftsführer Detlef Werner in der jüngsten Ratssitzung.
Notfalldose steht im Kühlschrank und hat alle wichtigen Informationen auf einem Fragebogen (Foto: Lange) Bereits im April hatte der Rat nämlich auf Antrag der CDU einstimmig beschlossen, eine Idee des Seniorenrates zu unterstützen, möglichst viele Haushalte mit Notfalldosen zu versorgen. Denn die können Leben retten.
Notfalldose steht im Kühlschrank
Groß wie eine Getränkedose, steht die Notfalldose im Kühlschrank. Auf einem Fragebogen sind alle wichtigen Informationen des Bewohners eingetragen: Hausarzt, Angehörigenkontakte, Allergien, chronische Krankheiten, regelmäßig eingenommene Medikamente. Ein Aufkleber auf dem Kühlschrank zeigt den eintreffenden Rettungskräften: „Hier gibt es die entscheidenden Hinweise, die Leben retten können.“
Die CDU wollte im Rat wissen, was seit April im Rathaus geschehen sei. Im Grunde nichts. Oberbürgermeister Pit Clausen erklärte in Vertretung der zuständigen Dezernentin Anja Ritschel lapidar, man habe mit den verschiedensten Akteuren Gespräche geführt. Punkt.
Ignoranz hilft bei Menschenleben nicht weiter
„Das Handeln der Verwaltung ist ein Trauerspiel. Seit einem halben Jahr „plaudert“ man und es kommt nichts dabei heraus. Wir wollen ein Konzept und nicht mit einer lapidaren Antwort abgespeist werden“, entrüstete sich Detlef Werner. Es sei unfassbar, mit welcher Ignoranz das Rathaus ein Thema behandle, bei dem es um Menschenleben gehe.