Die CDU Ratsfraktion will die Stadtverwaltung beauftragen, ein Konzept für den Ausbau einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen in Bielefeld zu erarbeiten. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion für die Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am kommenden Dienstag vorgelegt.
Beim Ausbau der E-Ladesäulen passiert bisher viel zu wenig. (Foto: Lange) Simon Lange, Sprecher Stadtentwicklung der CDU: „Auch in unserer Stadt werden immer mehr E-Fahrzeuge zugelassen. Beim Ausbau der E-Ladesäulen passiert bisher aber viel zu wenig. Dabei ist eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur eine wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz der Elektromobilität.“
200.000 Autos seien in Bielefeld derzeit zugelassen, so Lange, der Anteil der E-Autos wachse ständig. Zudem habe die EU für 2035 das Aus der Verbrenner-Fahrzeuge beschlossen: „E-Ladesäulen sind aber Mangelware in unserer Stadt. Die Verwaltung und Verkehrsdezernent Martin Adamski verschlafen die aktuelle Situation und haben noch nicht einmal ansatzweise eine Vorstellung, wie das Problem in Zukunft gelöst werden soll.“
Dabei brennt das Thema den Bürgerinnen und Bürgern unter den Nägeln, wie Carla Steinkröger, umweltpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, weiß: „Bei uns melden sich immer mehr Menschen, die beklagen, dass es zum Beispiel bei Mehrfamilienhäusern keine Lademöglichkeiten gibt und man kilometerweit fahren muss, um an einer öffentlichen Ladestation Strom zu ‚tanken‘. Da ist alles rot-rot-grüne Gerede über die Verkehrswende blanke ideologische Theorie.“
Nach den Worten von Lange und Steinkröger muss zunächst in die Leistungsfähigkeit des Bielefelder Stromnetzes investiert werden, das für den wachsenden Bedarf nicht ausgerichtet sei. Zudem müssten deutlich mehr Ladesäulen eingerichtet werden. Dafür bedürfe es klarer Regelungen, vor allem in der City und dicht besiedelten Stadtteilen.
Wichtig, so Carla Steinkröger: „Die Ladesäulen müssen 24 Stunden am Tag erreichbar sein und technisch einwandfrei funktionieren.“
Simon Lange hält es für notwendig, alle städtischen Parkhäuser mit Ladestationen auszustatten: „Außerdem sollten wir technische Innovationen nutzen und wie schon andere Städte Straßenlaternen für Ladevorgänge umrüsten. Perspektivisch müssen auch für Taxis als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs Ladesäulen zur Verfügung stehen.“
Die Vorlage eines Konzepts der Verwaltung zur Ladeinfrastruktur in Bielefeld im Stadtentwicklungsausschuss erwartet die CDU im ersten Quartal 2023.
Simon Lange: „Rathaus-Behäbigkeit geht nicht mehr. Es muss endlich etwas geschehen.“