Für „erhebliche Irritationen“ hat der Vorschlag von Sozialdezernent Ingo Nürnberger (SPD) bei der CDU gesorgt, auf dem Kesselbrink Leihschirme zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Trinkerszene zur Verfügung zu stellen. Andre Langeworth, Vizebürgermeister des Stadtbezirks Mitte:
Auf dem Kesselbrink gibt es viele Probleme. (Foto: Lange) „Der Sozialdezernent räumt nun endlich ein, dass die Zustände auf dem Kesselbrink schlecht sind. Wir können aber überhaupt nicht nachvollziehen, warum Störenfriede für ihr negatives Verhalten auch noch belohnt werden.“
Ralf Nettelstroth, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion fordert statt „unterstützender Maßnahmen“ für die Szene ein klares Ordnungskonzept: „Wer mit Drogen handelt oder sich nicht benehmen kann, hat auf dem Kesselbrink nichts zu suchen.“
Langeworth hält Dezernent Nürnberger vor, die tatsächlichen Probleme auf dem Kesselbrink gar nicht zu benennen – aggressiver Drogenhandel, Trinker, die Passanten anpöbeln, widerholte Raubdelikte und Gewalttätigkeiten: „Statt Leihschirme zur Verfügung zu stellen, erwarten die Bürgerinnen und Bürger Angebote zur Erholung und sportlichem Ausgleich, vor allem aber mehr Sicherheit und Sauberkeit.“
Die Probleme rund um den Kesselbrink seien schon seit Jahren bekannt, äußert Ralf Nettelstroth: „Jeder, der über den Platz geht, sieht doch, was da abläuft.“
Zwingend notwendig sei ein eindeutiges Ordnungskonzept: „Wir brauchen eine klare Linie gegen den Drogenhandel, gegen mutwillige Verschmutzung des Platzes und gegen pöbelhaftes Verhalten.“ Die Forderungen der CDU seien bislang aber stets von SPD, Grünen und Linken abgeschmettert worden.
Unabdingbar für die CDU sei aber auch der Kampf gegen Suchterkrankung, betont Nettelstroth:
„Diese Erkrankung muss ernst genommen werden. Den Betroffenen sollten Wege aus der Sucht aufgezeigt werden. Ihnen mehr ‚Gemütlichkeit‘ zu bieten, ist der falsche Weg.“