Mit Unverständnis reagiert der Vorsitzende der Bielefelder CDU, Andreas Rüther, auf die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster, fünf verkaufsoffene Sonntage im Advent und im Januar nicht zuzulassen.
Existenz vieler Geschäfte in der Bielefelder Innenstadt ist bedroht. (Foto: Lange) „Ich kann den Beschluss nicht nachvollziehen. Das Gericht und vor allem die Gewerkschaft Verdi, die gegen die Öffnungen geklagt hatte, nehmen in Kauf, dass der von der Corona-Krise schon stark gebeutelte Einzelhandel in unserer Stadt noch tiefer in die roten Zahlen rutscht. Amazon & Co. wird das freuen. Das macht mich fassungslos.“
Für CDU-Geschäftsführer Simon Lange machen die Argumente der NRW-Landesregierung für Sonntagsöffnungen Sinn: „Ein zusätzlicher Einkauftag in der Vorweihnachtszeit entzerrt die Besucherströme. Die Kunden hätten die Möglichkeit erhalten, der absehbar hohen Frequenz an den Adventssamstagen auszuweichen. Und das ist doch angesichts der beängstigenden Corona-Entwicklung in Bielefeld genau richtig.“
Wenn die Verwaltungsrichter „erhebliche Zweifel“ anmeldeten, dass mit der Sonntagsöffnung das Infektionsgeschehen eingedämmt werden könne, sei das „ziemlich aus dem Elfenbeinturm“.
CDU-Chef Rüther betont die Bedeutung des Einzelhandels für eine pulsierende City und lebendige Zentren in den Stadtbezirken:
„Schon jetzt ist die Existenz etlicher Geschäfte bedroht. Es darf nicht sein, dass noch mehr Läden die Schaufenster zukleben und das Schild „Geschäftsaufgabe“ heraushängen. Das Oberverwaltungsgericht hat offenbar den Ernst der Lage nicht erkannt. Und die Gewerkschaft Verdi betreibt verantwortungslose Lobby-Arbeit für den Online-Handel“.