Bielefeld. Auf Kuschelkurs mit den Grünen geht anscheinend die heimische CDU. Auf Initiative von Carla Steinkröger, Petra Bentkämper und Alexander Rüsing möchten die Kommunalpolitiker einen Ernährungsrat für Bielefeld einführen. Dabei hoffen sie auf Unterstützung der anderen Parteien im Rat.
"Auch die CDU ernährt sich gesund", lacht Steinkröger, als sie auf den so nicht unbedingt erwarteten Vorstoß aus dem konservativen Lager angesprochen wird. Bei näherem Hinsehen ist die Initiative aber nur logisch, schließlich engagieren sich Steinkröger und Bentkämper bei den hiesigen Landfrauen. Rüsing will als umweltpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion neue Akzente setzen.
Ein etwaiger Bielefelder Ernährungsrat soll als Ziel eine lokale, ausgewogene und nachhaltige Ernährung verfolgen. Gemeinsam mit Akteuren aus der Landwirtschaft, Verbänden wie Transition Town, Landfrauen, Schulen, Kindergärten, Restaurants, Verwaltung und Politik soll der Ernährungsrat eine aktive Rolle in der Stärkung der regionalen Lebensmittelversorgung einnehmen. Dadurch soll auch die ökologische und konservative Landwirtschaft gestärkt werden. "Es muss nicht immer nur Bio sein, wir haben auch keine schlechten Produkte", so Steinkröger, die mit ihrer Familie einen Hof in Senne betreibt.
Die Landfrauen möchten ihr Wissen um gute Ernährung einbringen. Der Ernährungsrat soll konkrete Projekte anstoßen wie beispielsweise Schulverpflegung oder Ernährungsbildung an Schulen. Auch könnte die Kampagne der WEGE "Das kommt aus Bielefeld" um Produkte der heimischen Landwirtschaft ausgeweitet werden.
Die CDU will für ihr Vorhaben am 4. Oktober in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses werben. Ziel ist es, dass die Verwaltung die Einführung eines Ernährungsrates prüft und wenn möglich auch umsetzt. Bei den anderen Parteien will die CDU heute am Rande der Ratssitzung gut Wetter machen.