Bielefeld (bp). Das Johannisbachtal soll Naturschutzgebiet werden. Mit großer Mehrheit gegen CDU und BfB und mit Enthaltung von Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) hat der Rat gestern Abend diesen Beschluss gefasst.
Jasmin Wahl-Schwentker (FDP) hatte für ihre Partei noch einen Antrag eingebracht, einen Bürgerentscheid zur Unterschutzstellung des Areals durchzuführen, musste sich von Clausen jedoch belehren lassen, dass ein solcher Bürgerentscheid zur Änderung eines Landschaftsplanes unzulässig ist. Alexander Rüsing (CDU) appellierte an den Rat, den Status quo zu erhalten, um einen Untersee in Zukunft immerhin noch möglich zu machen. Er sagte, die Johannisbachaue werde dann angesichts der Kosten für den Grundstückskauf, der vor Jahren für einen See getätigt worden sei, »das wohl teuerste Naturschutzgebiet Deutschlands«. Ralf Nettelstroth (CDU) fürchtete, dass demnächst die Natur in dem Bereich als so schützenwert erklärt werde, dass der Mensch durch eine Einzäunung ausgeschlossen werden könnte. Jens Julkowski-Keppler (Grüne) sprach dagegen von einem »erlebbaren Naturraum«, vom »bewussten Umgang mit Grün«. Jasmin Wahl-Schwentkers Vorwurf: »Sie wollen einen See ein für allemal beerdigen.«