Als „alarmierend“ bezeichnet der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Ralf Nettelstroth, das Ergebnis der Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer unter ostwestfälischen Unternehmen, bei denen Bielefeld das zweitschlechteste Ergebnis erzielt hat:
Rot-Rot-Grün betreibt total verfehlten Wirtschaftspolitik in Bielefeld. (Foto: Lange) „Das ist ein Abstiegsplatz, den Rot-Rot-Grün mit ihrer total verfehlten Wirtschaftspolitik zu verantworten hat. Die Betriebe spielen für die Linkskoalition offenbar keine Rolle. Damit aber werden Arbeitsplätze gefährdet und letztlich auch die Zukunft unserer Stadt.“
Es sei bezeichnend, so Simon Lange, Sprecher Stadtentwicklung, dass die Firmen ihre Interessen sowohl von der Politik als auch von der Verwaltung nicht ausreichend berücksichtigt sehen:
„Weniger als die Hälfte der befragten Firmen fühlen sich vom Rathaus angesprochen. In Ostwestfalen insgesamt sind hingegen zwei Drittel der Betriebe mit der jeweiligen Politik und Verwaltung einverstanden“.
Insbesondere in der Verkehrspolitik zeige Bielefeld laut der Studie im Vergleich zu den anderen OWL-Kreisen deutliche Defizite, so Lange: „Das Ergebnis ist für die CDU nicht überraschend. Statt, wie wir schon lange fordern, ein innovatives Gesamtkonzept zu entwickeln, setzen sich SPD, Grüne und Linke nach wie vor die ideologische Brille auf und verzetteln sich in unausgegorenen Einzelmaßnahmen wie den Jahnplatz-Umbau, der auch noch jeden Kostenrahmen sprengt.“ Damit werde ein riesengroßer Schaden angerichtet.
Fraktionschef Ralf Nettelstroth verweist darauf, dass Bielefeld unrühmlicher Spitzenreiter sei, wenn es um Gewerbesteuern und Gebühren gehe: „Nirgendwo in Ostwestfalen werden die Firmen so sehr zur Kasse gebeten wie in unserer Stadt.“
Ganz offenbar sei Rot-Grün auch an Neuansiedlungen oder Firmenerweiterungen überhaupt nicht interessiert: „Es steht aktuell keine einzige Gewerbefläche zur Verfügung. Dabei haben allein im vorigen Jahr 121 Firmen neue Flächen nachgefragt. Es ist ein Aberwitz, dass alle Anfragen abschlägig beschieden werden mussten.“
Als ein „klares Manko“ bezeichne die Studie zudem den Mangel an Wohnraum in Bielefeld: „Das wirkt sich negativ aus, wenn Firmen Fachkräfte von auswärts suchen.“
Rot-Rot Grün werde nun darauf verwiesen, dass 78 Prozent der befragten Firmen trotz aller Kritik den Standort Bielefeld als „gut oder sehr gut“ bezeichnet hätten, vermutet Simon Lange:
„Um diese Zahl einzuordnen, lohnt sich allerdings ein Blick auf Gütersloh und Paderborn. Gütersloh ist mit 89 Prozent Zustimmung Top-Standort in OWL, Paderborn mit 86 Prozent die Nummer zwei. Das Oberzentrum Bielefeld hingegen rangiert unter ‚ferner liefen‘“.