Die CDU-Ratsfraktion wird von der Bezirksregierung Detmold die Kostenentwicklung für den Jahnplatz-Umbau überprüfen lassen. Das kündigt Fraktionschef Ralf-Nettelstroth an:
Die Kosten für den Jahnplatz explodieren. (Foto: Lange) „Mit knapp 28 Millionen Euro kostet der Jahnplatz jetzt doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Das können wir nicht hinnehmen. Wir erwarten von der Bezirksregierung eine Klärung, wie es zu dieser unglaublichen Kostenexplosion kommen konnte und ob die Politik von der Verwaltung falsch informiert oder sogar getäuscht worden ist.“
Für Simon Lange, Sprecher Stadtentwicklung der CDU-Fraktion, stellt sich die Frage, „wieso es kein vernünftiges Controlling gibt“. Und er befürchtet, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist:
„Wer weiß schon, wann uns die Verwaltung die nächste Kostensteigerung auf den Tisch legt. Wie teuer der von Anfang an dilettantisch geplante Jahnplatz-Umbau wirklich sein wird, wissen wir erst, wenn die Schlussrechnung vorliegt.“
Ralf Nettelstroth verweist darauf, dass die Stadt Bielefeld aktuell mit einem Finanzierungsanteil von 8,8 Millionen Euro zur Kasse gebeten wird. Eingeplant seien allerdings nur 6,9 Millionen Euro.
Der Fraktionschef: „Die fehlenden 1,9 Millionen sollen jetzt aus Mitteln für Radverkehrsprojekte genommen werden, die sich verzögern. Was für ein Glück für die Verwaltung, dass es da nicht weiter geht, könnte man sarkastisch sagen.“
Wie auch immer, so Nettelstroth, am Ende würden stets die Bürgerinnen und Bürger belastet: „Aber da kennt die Linkskoalition ja ein probates Mittel: Rauf mit den Steuern.“
Allmählich werde sichtbar, wie der Jahnplatz nach Fertigstellung aussehen wird und löse bei den Passanten maßlose Enttäuschung aus, hat Simon Lange festgestellt.
„Die Leute sprechen von einer ‚Beton-Wüste‘, befürchten massive Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern. Und sind sauer, dass man bei Regen trotz der teuren Haltestellen-Dächer nass wird. Ein großer Wurf sieht anders aus.“