Der Einzelhandel in Bielefeld kämpft mit hohen Verlusten. Im vorigen Jahr sind die Umsätze um 88 Millionen Euro zurückgegangen. Betroffen sind vor allem die Geschäfte in der City.
Neben der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine nennt Thomas Kunz, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Ostwestfalen, vor allem den Jahnplatz-Umbau und die unsäglichen Verkehrsversuche mit der zeitweiligen Sperrung der Straße am Waldhof als Gründe für die dramatische Entwicklung.
Ralf Nettelstroth, Fraktionschef der CDU-Ratsfraktion: „Die rot-rot-grüne Koalition steht in ihrer engstirnigen Verkehrspolitik vor einem Scherbenhaufen. Wir müssen endlich gegensteuern und kurzfristig den vom Einzelhandel und der CDU schon lange geforderten Lenkungskreis einrichten. Bislang verzögern SPD, Grüne und Linke dieses Vorhaben und gefährden ganze Existenzen.“
Simon Lange, Sprecher Stadtentwicklung der CDU, verweist darauf, dass die Verluste des Bielefelder Handels deutlich höher sind als in den Nachbarstädten:
„Dort heißt man Kunden aus dem Umland willkommen. In Bielefeld sperrt Rot-Rot-Grün Einkäufer, die mit dem Auto in die Stadt kommen, regelrecht aus. Dabei sind Handel und Gastronomie auf Besucher aus dem Umland zwingend angewiesen.“ Die Ausgrenzung der Autofahrer habe für SPD, Grüne und Linke offenbar Methode, meint Lange.
In Berlin habe der rot-rot-grüne Senat die beliebte Einkaufsmeile Friedrichstraße versuchsweise für den Autoverkehr gesperrt: „Folge: Weniger Besucher, übermäßig belastete Nebenstraßen. Ein Drittel der Kaufleute hat schon das Handtuch geworfen und die Geschäfte geschlossen.“
Für Ralf Nettelstroth muss sofort gehandelt werden:
„Die Bielefelder Innenstadt, vor allem das Hufeisen, haben viel Potential und laden geradezu zum Einkaufsbummel ein. Das darf nicht kaputt gemacht werden. Wir brauchen pragmatische Lösungen und nicht den Blick durch die Ideologie-Brille. Vor allem müssen wir die Probleme gemeinsam mit den Betroffenen angehen. Ein Lenkungskreis muss her, und zwar umgehend. Aussitzen, wie SPD, Grüne und Linke es praktizieren, geht nicht mehr.“