Die CDU-Ratsfraktion fordert Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) auf, sich beim Landesbetrieb NRW dafür einzusetzen, dass auf dem Ostwestfalendamm (OWD) mit seiner wichtigen Bündelungsfunktion mindestens Tempo 80 erhalten bleibt.
Der OWD hat eine wichtige Bündelungsfunktion (Foto: Lange) Da wegen einer kilometerlangen Baustelle auf dem OWD ab Sommer über Monate mit einer Verlagerung des Verkehrs auf die Artur-Ladebeck-Straße zu rechnen sei, müsse zudem die Leistungsfähigkeit dieser wichtigen Ausfallstraße auf jeden Fall erhalten bleiben. Fraktionschef Ralf Nettelstroth:
„Das bedeutet konkret, die Pläne der Linkskoalition, je eine Richtungsfahrbahn zu Radwegen umzubauen, müssen schleunigst vom Tisch.“
Simon Lange, Sprecher der CDU im Stadtentwicklungsausschuss, verweist darauf, dass derzeit täglich bis zu 35.000 Autos die Artur-Ladebeck-Straße befahren. Ein vor wenigen Wochen veröffentlichtes Gutachten belege, dass bei einer Geschwindigkeitsreduzierung auf dem OWD auf Tempo 70 oder 60 sich bis zu einem Drittel des Verkehrs in den Bereich der Artur-Ladebeck-Straße verlagern würde. Damit wären die Kapazitätsgrenzen überschritten und Staus seien unvermeidlich.
Lange: „In dieser Situation Fahrbahnen in Radwege umzuwandeln ist kein Beitrag zur Verkehrswende, sondern das Verkehrsende“. Betroffen von Staus seien auch Feuerwehr und Rettungswagen, die nach Bethel fahren: „Es kann doch niemand wollen, dass die Sicherheit von Menschen gefährdet wird.“
Entschieden wendet sich Ralf Nettelstroth gegen die Forderung des Vereins Deutsche Umwelthilfe (DUH), möglichst unverzüglich so genannte Pop-Up-Radwege im ganzen Stadtgebiet einzurichten. „Es ist doch purer Aktionismus, Arbeiter mit dem Pinsel und einem Topf roter Farbe loszuschicken. Klar muss das Radwegenetz in Bielefeld verbessert werden. Aber mit Sinn und Verstand im Rahmen eines Gesamtkonzepts.“
Dass die DUH die Stadt ultimativ aufgefordert hat, bis zum 12. März eine Stellungnahme abzugeben, bezeichnet der CDU-Fraktionschef als „Unverschämtheit“. Allerdings stehe zu befürchten, dass das Vorgehen des Vereins „Wasser auf die Mühlen“ der Bielefelder Grünen sei.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende: „Ich warne eindringlich vor einer Hau-Ruck-Methode.“ Eine zukunftsweisende Mobilitätsstrategie müsse alle Verkehrsteilnehmer im Blick haben und dürfe nicht einseitig die Fahrradfahrer bevorzugen.