„Die Behauptung der grünen OB-Kandidatin Kerstin Haarmann, ich hätte den umstrittenen Ratskandidaten ihrer Partei in Brackwede, Selvet Kocabey, für eine Mitgliedschaft in der CDU gewinnen wollen, ist unwahr.
Ralf Nettelstroth hat nie ein Mitglied der Milli Görus Gruppierung für die CDU geworben. (Archivfoto: Lange) In einem Gespräch mit Vertretern Bielefelder Moscheen vor etlichen Jahren, bei dem auch Herr Kocabey anwesend war, habe ich ganz allgemein dazu angehalten, sich demokratischen politischen Parteien anzuschließen, weil das der Integration in unsere Gesellschaft förderlich ist.“
Mit dieser Richtigstellung reagiert der Oberbürgermeisterkandidat der CDU, Ralf Nettelstroth, auf eine Äußerung von Frau Haarmann in einem Interview mit dem WESTFALEN-BLATT.
Kocabey war Sprecher der Hicret-Moscheengemeinde in Brackwede, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird, da sie der Gruppierung Milli Görus angehört, der Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit nachgesagt wird. Nach Kritik des Landesverbandes NRW der Grünen an der Kandidatur hat Kocabey seine Ämter in der Moscheengemeinde niedergelegt.
„Wir sprechen ständig mit Vereinen und Verbänden, um deren Probleme kennenzulernen und in unsere politische Arbeit einfließen zu lassen. Dabei fordern wir aber nie explizit zu einer Mitgliedschaft in der CDU auf, auch und gerade Herren Kocabey nicht", erläutert CDU-Fraktionsgeschäftsführer Detlef Werner.
An das Treffen mit den Moscheengemeinden erinnere er sich gut: „Ralf Nettelstroth und mir war bei dem allgemeinen Gespräch bekannt, dass Herr Kocabey zu diesem Zeitpunkt schon Mitglied der Bielefelder Grünen war. Wenn er nun angibt, von der CDU umworben worden zu sein, ist das unwahr, es erscheint mir als eine billige Ablenkungsstrategie.“
Die grüne Kandidatin Haarmann beziehe sich bei ihrer Behauptung ausdrücklich auf eine persönliche Aussage Kocabeys ihr gegenüber, betont Werner:
„Das wirft ein bezeichnendes Licht auf die Vertrauenswürdigkeit des grünen Ratskandidaten – und nicht zuletzt auch auf die Urteilsfähigkeit der Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt.“