Trotz aller Warnungen und Kritik haben SPD und Grüne den Umbau des Jahnplatzes durchgeboxt. Dabei wurde der SPD-Oberbürgermeister mit seiner Stimme zum Mehrheitsbeschaffer für die verfehlte Planung. „Ohne Zweifel muss der Jahnplatz umgebaut werden, aber die jetzt beschlossenen Pläne sind fachlich, gestalterisch und verkehrstechnisch falsch, weil sie komplett an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigehen“, bemängelte CDU-Fraktionschef Ralf Nettelstroth.
Jahnplatz wird im nächsten Jahr zur Großbaustelle (Archivfoto: Lange)Er warf der Koalition aus SPD und Grünen „Illusion“ vor, wenn sie von einer „hohen Aufenthaltsqualität“ auf dem Jahnplatz sprächen: „Der Jahnplatz wird in Zukunft noch ein größerer Verkehrsknotenpunkt. Demnächst werden statt 900 Busse am Tag 1200 dort fahren.“ Das Konzept berge zudem Gefahren, bemängelte Ralf Nettelstroth. „Es kommt bei der jetzigen Planung der Fahrrad- und Fußwege auf einer ‚Mischfläche‘ ohne Ampeln zu Konflikten.“
In aller Schärfe kritisierte Nettelstroth, dass die Bürger an den Planungen überhaupt nicht beteiligt worden seien. Wichtige Akteure wie die Altstadtkaufleute hätten sich aus der Diskussion zurückgezogen, weil sie die Planungen als vollkommen unrealistisch ansähen.
Es wäre besser gewesen, sich Zeit zu nehmen, statt die Neugestaltung jetzt in aller Hast durchzuboxen, meinte der CDU-Fraktionschef. Die Drohung, 18 Millionen Euro Fördergelder zu verlieren, wenn die Planungen nicht schnell genug umgesetzt würden, sei gegenstandslos: „Wenn wir in Ruhe neu planen, wird es auch neue Fördermittel geben.“
