Acht statt vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr – das hat die NRW-Koalition aus CDU und FDP beschlossen. Damit stärkt sie den stationären Handel vor Ort. „Damit bekommen die Kaufleute neue Freiheiten. Besonders in den Stadtbezirken ist der verkaufsoffene Sonntag ein wichtiges Konzept gegen die Konkurrenz aus dem Onlinehandel. CDU und FDP bieten nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch Rechtssicherheit.“, so Ralf Nettelstroth, Fraktionsvorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion.
Verkaufsoffene Sonntag sollen den Einzelhandel in der Innenstadt und Stadtbezirken stärken (Foto: Lange) Ausgestorbene Stadtteilzentren sollen verhindert werden
Die Kritik, dass die Arbeitnehmer im Einzelhandel darunter leiden, teilt Ralf Nettelstroth nicht: „Sonntagszuschläge bei der Bezahlung und ein anderer freier Tag in der Woche sind für viele Arbeitnehmer attraktive Vorteile. Außerdem sichern die zusätzlichen Einnahmen Arbeitsplätze vor Ort. Wir möchten ausgestorbene Stadtteilzentren verhindern!“
Eine weitere Neuerung ist, dass der verkaufsoffene Sonntag nicht mehr an Brauchtums- oder Volksfeste gekoppelt sein muss. Ausgenommen von der Regelung bleiben wichtige Feiertage wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten.
Werbegemeinschaften profitieren
CDU-Ratsmitglied Vincenzo Copertino nennt noch weitere Vorteile: „Das Sonntags-Shopping mit dem teils beachtlichen Besucherandrang belebt die Zentren der Stadtbezirke und das gemeinsame Miteinander. Besonders Familien trifft man beim Bummeln in den Geschäften und Cafés. An anderen Tagen bleibt selten Zeit für einen gemeinsamen Einkauf.“
Die Erhöhung der verkaufsoffenen Sonntage werde dazu führen, dass gerade in Bielefeld zahlreiche Stadtteilfeste in den Stadtbezirken nicht mehr gleichzeitig durchgeführt werden müssten. Dies vermeide organisatorische Probleme, da bekanntlich Stadtbezirke und Werbegemeinschaften der jeweiligen Stadtbezirke sich gegenseitig mit Ausstattungen und Organisation unterstützen würden.
Konkurrenzsituation zwischen den Stadtteilfesten wir verringert
„Auch wird hierdurch eine Konkurrenzsituation der Stadtteilfeste untereinander verringert. Dies trägt dazu bei, dass die jeweiligen Stadtteilfeste mit größeren Besucherzahlen rechnen können. Durch die Verringerung der Konkurrenzsituation der Stadtteilfeste untereinander wird zudem die Vereinsarbeit vor Ort, die auch eng mit Stadtteilfesten verbunden ist, wieder gestärkt und unterstützt.“, Copertino weiter.