Bielefeld (aut). Der Weg für einen Untersee dürfte verbaut sein: Der Rat hat mit der Mehrheit aus SPD, Grünen, Bürgernähe, Piraten und teils der Linken beschlossen, dass die Stadt die Johannisbachaue zum Naturschutzgebiet entwickelt.
Der Versuch der FDP, per Antrag auf Ratsbürgerentscheid die See-Option zu retten, scheiterte. Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) hat rechtliche Bedenken. Bei Änderungen des Landschaftsplans sowie Planfeststellungsverfahren seien solche Entscheide "unzulässig", so der OB. Er müsse auch ein Bürgerbegehren nach der Gemeindeordnung beanstanden.
Jasmin Wahl-Schwentker (FDP) warb für eine Bürgerbefragung parallel zur Landtagswahl am 14. Mai 2017. Die Bürger vermissten in Bielefeld ein Freizeit- und Badegewässer. Es sei "zutiefst undemokratisch", dass die Idee von knapper Mehrheit beerdigt werde. Demgegenüber wehrte sich Ulrich Gödde (SPD), es sei "unanständig", den Bürger vorzugaukeln, ein Untersee werde jemals Badewasserqualität haben. Die Aue sollte als attraktives Naherholungsgebiet mit Artenreichtum in bäuerlicher Kulturlandschaft erlebbar gemacht und geschützt werden. Alexander Rüsing (CDU): "Aus dem Traum der Grünen wird ein Albtraum für Bielefeld."