CDU Bielefeld

»Im Wahlmodus«

CDU kritisiert Sozialdezernent Nürnberger

Als »schlicht und einfach frech« bezeichnet die jugendpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, Petra Brinkmann, die Forderung von Sozialdezernent Ingo Nürnberger (SPD) nach mehr Dynamik bei der angekündigten Reform der Kindertagesstätten-Finanzierung: 
»Jahrelang hat die rot-grüne Landesregierung das Projekt verschlafen. CDU und FDP haben hingegen schon kurz nach Übernahme der Regierung in Düsseldorf mit einem 500-Millionen-Euro schweren Rettungspaket für Entlastung der Träger gesorgt.« Elf Millionen flössen davon nach Bielefeld, die schon bis zum Kindergartenjahr 2018/2019 eine deutliche Entlastung brächten. Während die Paprika-Koalition und die Verwaltung die rot-grünen Versäumnisse klaglos hingenommen hätten, stelle sich der Sozialdezernent jetzt zusammen mit dem Oberbürgermeister hin und fordere Tempo.

All die Jahre habe man vom Paprika-Bündnis und dem zuständigen Rathaus-Dezernenten nichts in Sachen Reform gehört, erinnert die Kommunalpolitikerin: »Und jetzt soll es plötzlich ganz schnell gehen.« Es sei jedoch falsch, die Dinge übers Knie zu brechen.
 
»Überrascht« ist der CDU-Jugendpolitiker André Langeworth, dass Nürnberger zudem die Flexibilisierung der Kita-Öffnungszeiten verlange: »Das ist eine alte Forderung der Bielefelder CDU. Paprika hat bislang aber keinen Finger dafür gerührt.« Man könne den Eindruck gewinnen, dass der Dezernent schon »Wahlkampf in eigener Sache« mache, meint Langeworth. Die Spatzen pfiffen von den Dächern, dass Nürnberger gern OB-Kandidat werden wolle, falls Pit Clausen bei der nächsten Oberbürgermeisterwahl nicht mehr antrete: »Offenbar ist Herr Nürnberger schon mehr Politiker als Verwaltungsmann.«