Während Oberbürgermeister Pit Clausen seinen Sparkurs gegenüber dem Theater rigoros durchzieht, übt er allem Anschein nach bei den Verkehrsbetrieben Mobiel verständnisvolle Nachsicht: „Bei allem, was zu hören ist, sind die Theater-Mitarbeiter für den OB damit offenbar nur Mitarbeiter zweiter Klasse“, erklärt der Vorsitzende der Bielefelder CDU, Andreas Rüther.
Theater Bielefeld „Im Rathaus pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass der OB nach der lapidaren Stellungnahme des Mobiel-Betriebsrates, man könne nicht sparen, umgehend auf seine Forderung verzichtet hat, wie bei anderen städtischen Einrichtungen und Gesellschaften den Etat um fünf Prozent zu kürzen. Rüther: „Eine solche Haltung ist einseitig und ungerecht.“
Der CDU-Vorsitzende erinnert daran, dass die Theaterleitung das ursprünglich angesetzte Einsparvolumen von 515.000 Euro akzeptiert und größte Anstrengungen unternommen habe, dieses Ziel zu erreichen. Gegenüber dem Oberbürgermeister, dem zuständigen Dezernenten und den Politikern habe die Intendanz nachvollziehbar dargelegt, dass mehr nicht möglich sei. Rüther: „Trotz schlüssiger Argumente und dem Protest der Mitarbeiter sind Clausen und die Paprika-Koalition bei ihrer kompromisslosen Linie geblieben und haben auf der Einsparsumme von 600.000 Euro beharrt. Das sind noch einmal 85.000 Euro mehr als zuvor schon verlangt.“
„Wenn gespart werden muss, dann bitte gleichmäßig bei allen städtischen Einrichtungen und Gesellschaften“, ergänzt CDU-Pressesprecher Vincenzo Copertino: „Sind Mobiel-Beschäftigte etwa fleißigere Mitarbeiter als die des Theaters und Orchesters? Leistet Mobiel etwa bessere Arbeit für Bielefeld als die Städtischen Bühnen? Oder verhält sich der OB gegenüber Mobiel nur deshalb so konziliant, weil er sich dem ehemaligen Stadtwerke-Geschäftsführer, seinem Genossen Wolfgang Brinkmann, zu Dank verpflichtet fühlt?“
Für die CDU sei das Thema mit der Ratsentscheidung jedenfalls nicht erledigt. Copertino: „Wir werden bei den Haushaltsberatungen erneut für unser Theater kämpfen!“